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Expertise im Ex-Schutz

Das Jahr 2002 markierte einen Meilenstein sowohl für den Explosionsschutz als auch für die berufliche Laufbahn von Ingo Garling, Mitarbeiter der Tectrion-PLT: Der Ex-Schutz wurde damals in die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) aufgenommen. Diese verpflichtet Betreiber, u. a. explosionsgefährdete Anlagen in regelmäßigen Intervallen zu prüfen. Auf Initiative seines damaligen Vorgesetzten arbeitete sich Ingo Garling in das spannende neue Aufgabenfeld ein. Mittlerweile hat er sich über die Grenzen des CHEMPARKs hinaus einen Namen als Ex-Schutz-Experte gemacht und erzählt uns mehr von seiner Arbeit bei der Tectrion.

Herr Garling, wie sehen Explosionsschutz-Prüfungen konkret aus?

Die Begutachtung einer Neuanlage umfasst eine Ordnungsprüfung und eine sehr ausführliche technische Prüfung. Hierbei prüfen und dokumentieren wir vor allem die Vollständigkeit der Geräte- und Anlagendokumentation, die Eignung der Geräte für die jeweilige Zone und die fachlich richtige Installation. Je nach Gebäude sind das teilweise mehrere tausend Arbeitsmittel bzw. -stellen.

Später richten sich Prüftiefe und -frist nach der Gefährdungsbeurteilung des Betreibers. Werden die gesetzlich zulässigen 36 Monate als Prüffrist vorgegeben, kann die Wiederholungsprüfung für eine Anlage bis zu einem halben Mannjahr in Anspruch nehmen. Bei Anlagen, die schon viele Jahre laufen, finden wir häufiger Geräte mit individueller Gefährdungsbeurteilung. Auch für diese übernehmen wir die vorgeschriebenen technischen Prüfungen genauso wie für instandgesetzte Geräte oder erweiterte Anlagen.

Sie gehörten zu den ersten Ausbildern für Ex-Schutz an den CHEMPARK-Standorten und schulen noch heute regelmäßig befähigte Personen. Fühlen sich die Teilnehmer von dem Thema manchmal abgeschreckt?

Am Anfang besteht oft eine gewisse Scheu vor dem Thema, meist aufgrund fehlender Berufserfahrung. Allerdings bringen die meisten Kollegen bereits gute Kenntnisse über die fachgerechte Installation von Geräten mit. Wenn man diese Fähigkeiten um das Wissen über potenzielle Zündquellen, Zündschutzarten und die Gesetzeslage ergänzt und die Kollegen bereit sind, ergänzend zu recherchieren und kontinuierlich zu lernen, sind wir schon einen großen Schritt weiter.

Wie gehen Sie mit der großen Verantwortung um, die Sie als Ex-Schutz-Prüfer tragen?

Ich bin mir der Verantwortung als Prüfer in explosionsgefährdeten Anlagen absolut bewusst. Darum arbeiten wir permanent äußerst gründlich und sorgfältig – sowohl bei der Prüfung selbst als auch bei der anschließenden Dokumentation.

Außerdem sorge ich dafür, dass ich durch regelmäßigen Erfahrungsaustausch, Recherche relevanter Normen und Orientierung an Fachquellen und Newslettern - zum Beispiel der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin - immer auf dem Laufenden bleibe. Auch durch aktuelle Prüfungen und sogar aus Problemen der Schulungsteilnehmer lerne ich regelmäßig dazu. Oft bringen diese interessante Aspekte zur Sprache, zu denen ich im Nachgang recherchiere.

Die Prüfungen müssen dem aktuellen Stand der Technik angepasst sein. Darüber hinaus ist es enorm wichtig, aus Unfällen zu lernen. Wir müssen aus ihnen die richtigen Lehren ziehen und uns fragen: Wodurch ist der Unfall passiert? Welche Maßnahmen können ergriffen werden, um gleiche oder ähnliche Ereignisse systematisch zu vermeiden? Auch das Lernen aus den Fehlern anderer ist ein wichtiger Teil präventiver Analysen: Eine ganze Reihe von Datenbanken über Unfälle und Beinahe-Ereignissen, die im Internet zugänglich sind, helfen dabei. Hier wird spezifisches sicherheitstechnisches Wissen gesammelt, um die Sicherheit von verfahrenstechnischen Anlagen weiter zu verbessern.

Vielen Dank für den interessanten Einblick in dieses spannende und überaus wichtige Arbeitsfeld der Tectrion und weiterhin viel Erfolg, Herr Garling!